Rezension: LstSim

Es gibt ja heutzutage viele Berufe als Simulationen für den heimischen PC. Die meisten sind kostenpflichtig und erfordern eine Installation.
Anders LstSim, ein Leitstellensimulator. In diesem Spiel koordiniert man den Rettungsdienst mit allem, was dazugehört: Krankentransporte, Notfallsituationen, Fehlalarme.

Doch erstmal etwas Allgemeines zu dem Spiel.
Der LstSim ist ein Browserspiel, das heißt, dass man es nicht herunterladen muss. Man hat die Möglichkeit einen eigenen Benutzernamen und ein Passwort zu wählen oder sich via Facebook einzuloggen.
Wenn man sich dann eingeloggt hat, stehen einem haufenweise Leitstellen zur Verfügung. Zum einen offizielle Leitstellen und inoffizielle, die noch mal in empfohlene Leitstellen, öffentliche Leitstellen und eigene Leitstellen unterteilt sind.


Dort erwarten einen Regionen aus aller Welt. Von Wuppertal bis Kapstadt ist alles dabei.
Wenn man sich dann für eine Leitstelle entschieden hat, erwartet einen eine relativ schlichte und einfach bedienbare Oberfläche, die in fünf Sektoren eingeteilt ist.
Oben links befindet sich eine Google- Maps- Karte, welche die ausgewählte Region anzeigt und im Falle eines Einsatzes, den Einsatzort automatisch markiert. 
 
Rechts daneben ist eine Liste mit allen Einsatzfahrzeugen. Teilweise kann man sich Fotos und Daten der Fahrzeuge durch Klicken eines Links anzeigen lassen. Das funktioniert allerdings nur bei wenigen Autos.
Neben der Fahrzeugspalte ist eine Einsatzübersicht angelegt. Jeder offene Einsatz wird dort in drei Spalten angezeigt. Die erste Spalte zeigt Notfälle, bzw Alarmfahrten an. Die zweite Zeile zeigt Krankentransporte an und in der dritten Reihe werden Einsätze angezeigt, die erst später zu fahren sind, wie zum Beispiel Krankentransporte, die erst in einer Stunde anstehen.
Unter der Einsatzübersicht befindet sich ein Kasten, in dem die Anrufe angezeigt werden, bzw. von dem man Telefonate mit anderen Leitstellen führen kann. Das funktioniert alles per Text.
Doch dazu später mehr.
Der letzte Kasten zeigt Nachrichten zwischen Leitstelle und Fahrzeugen an. Das heißt der Alarmierungstext und der Funkverkehr wird angezeigt, beispielsweise die Anforderung eines Notarztes oder Informationen zum Einsatz. Außerdem wird der Status der Einsatzfahrzeuge angezeigt.
Fangen wir da direkt mal an. Was soll "Status" heißen?
Das ist relativ simpel. Es gibt Status 0 bis 8. Hier eine Auflistung, was diese bedeuten:

Status 0: Die Besatzung ist in Not, z.B. Durch einen Unfall
Status 1: Fahrzeug ist einsatzbereit, allerdings nicht auf der Wache, sondern unterwegs
Status 2: Fahrzeug ist einsatzbereit und in der Wache
Status 3: Fahrzeug ist auf dem Weg zum Einsatz
Status 4: Fahrzeug ist am Einsatzort angekommen und versorgt den/ die Patienten
Status 5: Die Besatzung möchte mit der Leitstelle sprechen
Status 6: Außer Dienst (Fahrzeug ist nicht einsatzbereit)
Status 7: Patient/in aufgenommen und auf dem Weg zum Zielort
Status 8: Ankunft am Zielort
Ein Einsatz verläuft bei LstSim so:
Ein Anruf geht ein, oder ein "Kollege von Tisch 2" (damit ist die Feuerwehr gemeint) meldet sich. Dieser muss durch einen Button entgegengenommen werden.
Daraufhin wird der Anruf angezeigt und man hat vier Möglichkeiten. Man kann einen Einsatz erstellen, den Einsatzort auf der Karte anzeigen lassen, den Anruf an Polizei oder Feuerwehr weiterleiten oder auflegen.
Wenn man einen Einsatz erstellt, erscheint ein Fenster, bei dem alles eingestellt wird.

Ganz oben kann man einstellen, ob es eine Signalanfahrt ist, oder ob ohne Martinshorn und Blaulicht gefahren werden soll.
Man wählt ein Einsatzstichwort aus einer vorgefertigten Liste aus. Diese kann von Leitstelle zu Leitstelle unterschiedlich sein. Diese Stichwörter können zum Beispiel "RT1 – RTW mit Alarm" oder auch "20 – Internistischer Notfall" sein.
Unter der Zeile für das Einsatzstichwort kann man noch optional noch einen Alarmierungstext eingeben um die Besatzung noch zusätzliche Infos zu geben.
In der nächsten kurzen Zeile kann man eine Abholzeit eintragen, falls ein Transport erst später stattfinden soll.
Rechts daneben befinden sich vier unterschiedlich farbige Knöpfe zur Schnellauswahl der Fahrzeuge. Es werden automatisch die Fahrzeuge ausgesucht, die am nächsten zum Einsatzort sind. Allerdings werden einem auch aufgrund des Einsatzstichwortes Fahrzeuge vorgeschlagen.
Unter der optionalen Abholzeit kann man durch das Setzen von Häkchen auch Polizei und Feuerwehr alarmieren.
Ein Alamierungsfenster.
Darunter befindet sich eine Liste mit allen Fahrzeugen und deren Entfernung zum Einsatzort. Ausgewählte Fahrzeuge werden grün unterlegt.
Falls man zu wenig Einsatzwagen hat (zum Beispiel bei der Leitstelle Wuppertal wird's schnell mal eng mit Notarztfahrzeugen), kann man bei den umliegenden Leitstellen Unterstützung anfordern.
Es wird eine Liste mit auswählbaren Fahzeugen angezeigt. Dort kann man sich aussuchen, was man braucht.

Aber kommen wir noch mal kurz zuück zu den Anrufen. Denn was mir sehr gut gefällt ist, dass die Texte in der Regel unterschiedlich sind und man nicht in einer Schicht mehrmals den selben Anruf kriegt. Es wird auch durch die verwendete Sprache ausgedrückt, in welchem Zustand sich der Anrufer befindet. Also ob es ein kleines Kind ist, das Angst um seine Mama hat oder ob es der panische Bauarbeiter ist, dessen Kollege sich grade mit der Kreissäge mehrere Finger amputiert hat. Diese Individualität der Texte ist ein ganz großes Plus.

Sehr positiv fällt auf, dass man "vorspulen" kann. Die Zeit verstreicht dann bis zu 16 mal schneller als normal. Das ist sehr praktisch, wenn grad mal so gar nichts passiert.
Kommt ein Einsatz rein, läuft das Spiel automatisch in normaler Geschwindigkeit weiter.
Außerdem gibt es in dem Spiel Errungenschaften, wie zum Beispiel "Um die Ecke" (das Erreichen eines Einsatzortes unter 3 Minuten).

"LstSim" kann anfangs etwas kompliziert und verwirrend wirken, das legt sich aber schnell. Grade bei MANV (Massenanfall von Verletzten und Erkrankten) wird es schnell mal unübersichtlich. Doch mit etwas Spielpraxis ist das alles kein Problem.

Fazit: Der Leitstellensimulator "LstSim" ist wirklich sehr gut gelungen. Es ist ein sehr abwechslungsreiches Spiel, das selten langweilig wird.
Die Tatsache, dass es kostenfrei ist und keine Installation notwendig ist, macht den Simulator noch attraktiver

Den Link zum Spiel findet ihr hier => https://lstsim.de/


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